Ich wurde Opfer von Gaslighting und wusste es nicht. Es wurde mir erst viele Jahre später klar danke dem Post von @raulkrauthausen zum Thema. Mittlerweile konnte ich mit einem Therapeuten darüber reden und kann das Thema für mich abschließen. Jetzt denkst du dir vielleicht, wenn es dir nicht klar war, warum dann aufarbeiten? Aber es beschäftigte mich unterbewusst doch deutlich mehr, als ich anfangs gedacht hätte. Und auch negative Glaubenssätze hatte ich mir dadurch verankert. Deshalb möchte ich dir heute davon erzählen und hoffe, es hilft dir, falls du in einer solchen Situation bist, diese zu erkennen und für dich einen guten Weg daraus zu finden.
Bei mir ging es damals um Diagnosefindung und das mir keiner glaubte, als ich dann nach vielen Jahren meine Diagnose bekam, dachte ich, damit wäre alles Geschichte und ich könnte das Kapitel vollkommen hinter mir lassen. Doch merkte ich das, um meine Krankheit anzunehmen und sie zu verarbeiten ich erst das Gaslighting aufarbeiten musste. Diagnostiziert wurde mir am Ende nämlich eine ganz seltene Muskelschwäche dir in ihrem Verlauf in den ersten Jahren nicht sehr aggressiv ist und später schlimmer wird.
Als damals meine ersten Symptome kamen, eines der Symptome war, dass ich nicht auf den Beinen halten konnte und häufig stolperte. Diese Symptome wusste ich überhaupt nicht einzuordnen, also ging ich zu meinen Eltern und versuchte es ihnen zu erklären. Diese warfen mir jedoch vor, ich sei verrückt und ich wäre einfach ein Tollpatsch. Auch Ärzte nahmen mich bei Terminen nicht ernst und vermittelten mir zusammen mit meinen Eltern glaubhaft, ich bilde mir das alles nur ein. Vielleicht schlafe ich einfach zu schlecht und bin daher müde und unkonzentriert. Ich zweifelte an mir selbst und schämte mich immer mehr darüber zu reden. Bis die Symptome irgendwann so schlimm wurden, dass man sie nicht mehr ignorieren konnte. Es gab eine Diagnose, aber nie eine Entschuldigung. Zumindest empfand ich „wie hätten wir das denn merken sollen“ nicht als eine.